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Eines Tages entdeckte ich in unserer Scheune einen grau getigerten Kater, der sich tief im Heu versteckte. In geduckter Haltung kauerte dieses wahre Prachtexemplar zwischen den Ballen und funkelte mich misstrauisch an.

Da wir zu der Zeit auch zwei Hauskatzen hatten und somit immer ausreichend Futter vorhanden war, fuhr ich erst einmal zurück nach Hause, deckte mich mit Nass- und Trockenfutter und mehreren Schüsselchen ein, fuhr zurück zum Pferdestall und füllte die Näpfe, stets beobachtet von unserem neuen Stallbewohner.

Als ich leise lockend die Näpfe in die Nähe des Burschen stellte, warf der all sein Misstrauen über Bord, maunzte und kam zielstrebig zum Futter. Ich habe nie vorher und auch niemals später ein Tier mit einem solchen Heißhunger schlingen sehen.... Innerhalb von Sekunden waren beide Näpfe leer und ein vorher noch vorsichtiger Kater, in Ermangelung eines Namens mit "Tigerchen" gelockt, wurde zu einem echten Schmusetier.



Tiger entwickelte sich zu einem Kampfschmuser, der jedes Mal, wenn ich mit dem Auto auf den Hof fuhr, sofort maunzend angerannt kam. Sofort nach dem Aussteigen musste ich mich nach vorne beugen, um ihm die Möglichkeit zu geben, mir auf die Schulter springen zu können. Dort trohnte der nicht gerade kleine Kater, Wange an Wange, den Schwanz um meinen Hals geringelt und wollte gar nicht mehr von meiner Seite weichen. Mit den Pferden verband ihn innerhalb kürzester Zeit eine tiefe Freundschaft, wobei er jedoch immer der Chef im Stall war. Kam Tiger und wollte aus der Pferdetränke trinken, warteten die Pferde geduldig ab und nutzten die Zeit, ihren grauen Freund abzulecken. Nicht nur einmal kam er uns im Winter mit gefrorenem Rückenfell entgegen, weil die Pferde wieder ihre Zuneigung hatten zeigen müssen ;-)

Dieser wunderschöne Kater benahm sich so gar nicht katzentypisch und oft habe ich gemutmaßt, dass er in Hundegesellschaft aufgewachsen sein muss, denn sein Verhalten ähnelte in vielerlei Hinsicht eher dem eines Hundes. Ich habe nie herausfinden können, woher dieser einfach einmalige Kerl stammt, ob er ausgesetzt wurde oder weggelaufen war....alle Fragen im Dorf führten zu keinem Ergebnis und so durfte Tiger natürlich von Herzen gerne bleiben. Er dankte unsere Pflege mit reichlich gefangenen Mäusen.

Eines Tages wollt der sonst so verfressene Tiger nicht mehr an sein Futter, ein Blutbild beim Tierarzt sorgte für Panik meinerseits und viele weitere Tierarztbesuche....Tiger war an FIV und Leukose erkrankt und konnte diese Krankheit leider trotz all unserer Bemühungen nicht besiegen.

Ich habe eine wunderschöne Zeit mit ihm erleben dürfen und bei ihm zum ersten Mal erfahren, wie bedingungslos ein Tier lieben kann.....

Auch heute noch, viele Jahre nach seinem Tod, fehlt mir dieser zauberhafte Bursche sehr !